Das Vierte Konzert der neuen Konzertreihe
Bekannte Arien aus Opern und Orgelmusik
u.a. von Fanny Hensel, Clara Schumann und Tsippi Fleischer
Am Mittwoch, den 27. Juli 2016, wird um 20 Uhr die Konzertreihe Im Atem der Zeit in der Kasseler Elisabethkirche fortgesetzt. In der illuminierten Kirche interpretieren die Sopranistin Claudia Mahner und der Organist Martin Forciniti einen Querschnitt bekannter Arien aus Opern und Orgelmusik aus dem Barock, der Romantik und der Gegenwart. Die Komponistinnen der Werkauswahl stammen aus allen Teilen Europas und Israel.
Zum Programm: Marianna Martinez (1744-1812) lebte in Wien und spielte vierhändig mit Mozart. Die Arie „Qui tollis peccata mundi“ aus der „Quarta Messa“ besticht durch ihre gelungene melodische Gestaltung.
Die wichtigste Komponistin der Romantik, Fanny Hensel (1805-1847), schrieb die Eingangsmusik zu ihrer Hochzeit selbst: das „Prelude in F“.
Clara Schumanns (1819-1896) „Präludium und Fuge d-Moll op. 16/3“ ist das Ergebnis intensiver Kontrapunktstudien, die sie mit ihrem Mann Robert 1846 gemeinsam betrieb.
Der Schwerpunkt der 1840 in St. Petersburg geborenen Ingeborg von Bronsart (1840–1913) lag im Bereich Lied und Oper. Aus der 1873 in Weimar uraufgeführten Oper „Jery und Bätely“ wird die Arie des Jery zu hören sein.
Tsippi Fleischer (*1946) wurde 1946 als Tochter polnischer Emigranten in Haifa geboren und wuchs in einer jüdisch arabischen Umgebung auf. In ihrer Oper „Kain und Abel“ wird die Komplexität der menschlichen Natur untersucht. Die Arie „Do not weep for me“ singt die Stimme der Seele von Abels Lamm.
„Ach, liebste Freundin“ ist der Titel einer Arie aus der Kinderoper „Das hässliche Entlein“ von der Britin Vivienne Olive (*1950). Das Musiktheater auf ein Libretto von Doris Dörrie ist eine humorvoll augenzwinkernde Synthese verschiedener Musiktheater-Stile der letzten Jahrhunderte. Olives Trauermusik „Lamento per Mascha“ spiegelt ihre Ansicht von Elke Mascha Blankenburg als ein Symbol für die Ende der 70er Jahre entstandene Frauenbewegung in der Musik wieder.
Die Oper „Der Felsenjunge“ der niederländisch-französischen Komponistin Camille van Lunens (*1957) greift ein hochaktuelles Thema der heutigen Zeit auf: Das Schicksal abertausender Flüchtlingskinder. „Er liegt nur halb anwesend da“ ist der Titel der einzigen Arie in dieser zeitgenössischen Oper.