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Ein Festival für Kassels bedeutendste Komponistin:
Luise Greger (1862–1944)

In diesem Jahr feiert Kassel seine große Komponistin – mit einem dreitägigen internationalen Festival vom 18.10. bis zum 20.10.2019. Anlass ist Luise Gregers 75. Todestag.

Zur Programmübersicht gelangen sie hier.

Mit einem musikalischen Salon wird das Festival eröffnet: „Luise Greger, eine Komponistin. 1862 – 1944“. Traudl Schmaderer (Sopran) und Vera Weht (Klavier) werden Lieder uraufführen, deren Autographe erst kürzlich entdeckt wurden. Ein weiteres Glanzlicht ist der Liederabend „Über die Berge weit.“ Lieder von Luise Greger mit Weltstar Eleni Matos (Mezzosopran), die in ihrem Heimatland USA schon mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Zubin Metha und Neeme Jarvi aufgetreten ist, und mit dem Tenor Stanley Johnson. Begleitet werden beide von der ebenfalls aus den USA anreisenden Pianistin Rebecca Wilt.

In einem Vortrag wird Dr. Annette van Dyck-Hemming über die Ausbildungsmöglichkeiten der Frauen um 1900 am Beispiel von Luise Greger sprechen: „… und über mir die Sterne” – Luise Greger: Ambitionen und Möglichkeiten einer Frau in wechselvollen Zeiten.

In einem Werkstattgespräch berichten Schüler*innen des  Leistungskurses Musik des Kasseler Wilhelmsgymnasiums unter der Leitung von Maria Weber-Krüger über ihre Erfahrungen mit dem spätromantischen Lied am Beispiel der Kompositionen Luise Gregers: „Schließe mir die Augen beide” – Das spätromantische Lied in Bezug zur Hörerfahrung
junger Menschen.

Auf dem Programm steht auch eine Fahrt zu ihrer letzten Lebensstation: In der Psychiatrie Merxhausen starb Luise Greger in der Nazizeit an gezielter Unterversorgung; ein Schicksal, das dort ca. 400 Frauen widerfuhr. Stellvertretend für alle Menschen, die hier starben, wird der Platz vor dem Kloster nach Luise Greger benannt. Die festliche Einweihung des Luise-Greger-Platzes und die offizielle Namensgebung erfolgt durch den Bad Emstaler Bürgermeister Stefan Frankfurth. Die Schirmherrschaft hat Susanne Selbert übernommen. Der Posauenchor spielt zwei Stücke aus dem Märchenspiel „Gänseliesel“ von Luise Greger. Außerdem wird Joachim Hübner, Vorsitzender des Kultur- und Geschichtsvereins Bad Emstal e. V., im Rahmen einer Führung einen Vortrag über Luise Gregers letzte Lebensphase in Merxhausen halten: „Das ist ein Aufenthalt für Sommergäste” – Luise Greger in der Landesheilanstalt Merxhausen.

Den Abschluss des Festivals bilden am Sonntag zwei Aufführungen des Märchenspiels „Gänseliesel“, für Kammerensemble instrumentiert von Barbara Gabler.

Das Märchenspiel wurde bereits 1933 als Weihnachtsmärchen in der Orchesterfassung in Baden-Baden uraufgeführt, was sicher ein Höhepunkt in der Karriere von Luise Greger war. Darauf folgte ein ausgiebiger Dornröschenschlaf. Aber nach aufregenden Suchaktionen sind sie wieder bereit zum Auftritt: die Kobolde, Feen, Elfen, das Echo, der Froschkönig. Luise Greger gelingt es, die quicklebendige Schar von Märchenfiguren zusammenzuhalten durch ihre großartige Kraft der Melodieerfindung. Der kann sich keiner entziehen, auch nicht die Zuschauerinnen und Zuschauer!

hr2-kultur wird sowohl den Liederabend am Samstagabend als auch die Aufführung des Märchenspiels „Gänseliesel“ am Sonntagvormittag mitschneiden.

Luise Greger, die viele Jahre in Kassel wirkte, fand schon zu Lebzeiten in Deutschland und im europäischen Ausland als Kammersängerin und Komponistin große Anerkennung. Die Kasseler Post schrieb anlässlich ihres 70. Geburtstag am 27.12.1932: „Die Stadt Kassel kann stolz darauf sein, Deutschlands bedeutendste lyrische Ton-Dichterin der Gegenwart zu ihren Einwohnern zu zählen.“

Engagierte Bürgerinnen und Bürger haben sich dafür eingesetzt, dass die Kasseler Komponistin 2013 mit der Einweihung des Luise-Greger-Wegs (entlang der Drusel zwischen Niederwaldstraße und Baunsbergstraße) und einer Gedenktafel an ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Wilhelmshöher Allee 259 geehrt wird. Diese Orte werden bei einem Spaziergang anlässlich des Festivals besucht.

 

Kartenvorverkauf:

Musikhaus Bauer & Hieber, c/o Eichler, Ständeplatz 13, Tel. 0561 73 96 81 10

Schreibwaren Bietau, Wilhelmshöher Allee 285

Zentgrafen Buchhandlung, Zentgrafenstraße 134

Kasseler Kulturforum, info@kasselerkulturforum.de